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Spreenebel

Die Spree, die meisten kennen den Fluss nur aus Berlin. Doch der Nebenfluss der Havel fließt aus dem Lausitzer Bergland, ein Stück durch Tschechien und dann über 400 Kilometer durch Sachsen, Brandenburg und Berlin. In der Großstadt bietet der Fluss ein ideales Ambiente für ausgewählte Szenen, so wenn im Spätherbst und Winter Nebel aus der Flussniederung aufsteigt und die Umrisse der Bäume und Bauten am Ufer verschwimmen lässt…, wenn die Ermittlungen stocken und die Kriminalbeamten im Nebel herumstochern.

Spreenebel war für mich eine perfekte Metapher für einen Kriminalroman. Und so erscheinen der Fluss und seine Uferzonen auch immer wieder in meinen Berlin-Krimis.

Die Nächte waren schon empfindlich kühl, vor allem am Wasser. Der Fluss gab die am Tag gespeicherte Wärme als aufsteigende Feuchtigkeit ab, ein nasser Dunst, der die Nähe der Menschen, die am Ufer standen, zu suchen schien, ihnen kühl unter die Jacken kroch und in den Hosenbeinen aufstieg. Ziether fröstelte im kalten Licht der Scheinwerfer, die den schmalen Anlegesteg in grellweißes Licht tauchten, auf dem Männer in weißen Overalls geschäftig jeden Zentimeter der Holzplanken nach Spuren absuchten.
(„Dreckiges Geld“).